Mit großem Bedauern hat die Kongregation der Schwestern des Erlösers am Dienstag, dem 23. Juli 2024 bekannt gegeben, die Trägerschaft für das Krankenhaus St. Josef in Schweinfurt nach dem 31.12.2024 nicht mehr fortführen zu können. „Diesen Weg beschreiten zu müssen, erfüllt uns Erlöserschwestern mit Blick auf die Mitarbeitenden und auf den über 90-jährigen Dienst an den Kranken mit Trauer und Schmerz“, so Generaloberin Schwester Monika Edinger.
Zuvor hatte der Bezirkstag in seiner Sitzung entschieden, die Gespräche zu einer möglichen Übernahme des Krankenhausbetriebs von St. Josef nicht fortführen zu wollen. Die Gespräche mit der Stadt Schweinfurt zu einer Betriebsübernahme waren im Frühjahr 2024 gescheitert.
Die Leitung der Kongregation hat die Mitarbeitenden unmittelbar nach dem negativen Bescheid des Bezirkstags über die bevorstehende Schließung zum 31.12. informiert und ist nun wegen der Vorbereitung eines Sozialplans in Austausch mit der MAV. „Eine positive Grundsatzentscheidung des Bezirkstags hätte uns Hoffnung gegeben, dass das Krankenhaus St. Josef als wichtiger Bestandteil der medizinischen Versorgung für die Stadt Schweinfurt und das Umland eine Zukunft gehabt hätte“, so Generaloberin Sr. Monika Edinger.
Bereits im Oktober 2023 hatte die Kongregation mitgeteilt, dass das Krankenhaus St. Josef in alleiniger Trägerschaft nicht fortgeführt werden kann. Die defizitäre Lage unserer Krankenhäuser hat inzwischen bereits weitreichende Folgen für die gesamte Kongregation. Eine Weiterführung über den 31.12.2024 hinaus schaffen wir nicht mehr. Für Geschäftsführer Martin Stapper reiht sich die dramatische Entwicklung von St. Josef ein in die lange Liste der Krankenhäuser, die seit der Ankündigung der Krankenhausreform durch Gesundheitsminister Karl Lauterbach am 6. Dezember 2022 in ihrer Existenz bedroht sind oder bereits aufgegeben wurden.
Die große Anteilnahme der Bevölkerung zeigt uns die Wertschätzung gegenüber unseren Mitarbeitenden im Krankenhaus St. Josef für den Dienst an den Kranken. Wegen der verlässlichen Gesundheitsversorgung der Menschen in der Stadt und im Umland war es unser Bemühen, Krankenhausträger zu finden, damit das Krankenhaus St. Josef weiterhin Teil der Gesundheitsversorgung bleiben kann.
Wir hoffen, dass die Reaktionen aus dem Gesundheitsministerium ebenso wie seitens der regionalen Politikerinnen und Politiker nicht nur Ausdruck der Sorge um die Patientinnen und Patienten sind, sondern Perspektiven eröffnen.