Lebensqualität – bis zuletzt

Die Palliativmedizin versteht sich als „aktive Lebenshilfe“
im Gegenzug zur „aktiven Sterbehilfe“. Im Mittelpunkt steht der schwerkranke Mensch und seine Angehörigen. Es geht um die ganzheitliche Behandlung und Begleitung.

Neben der Achtung jedes Menschen – unabhängig vom Ansehen der Person und seiner Weltanschauung – ist es uns ein Anliegen, durch Hilfe zur Selbsthilfe, die Würde jeder Person bis über den Tod hinaus zu bewahren. Durch professionelle ärztliche, pflegerische, seelsorgerische und therapeutische Kompetenz betreuen wir Patienten medizinisch, psychisch, sozial und spirituell. Die Angehörigen und das soziale Umfeld sind uns wichtig. Sie werden von uns wahrgenommen, begleitet und beraten. Eine wohnliche Umgebung und kollegiale Teamarbeit sorgen für eine familiäre Atmosphäre.

Ein hochqualifiziertes Team

Unser multiprofessionelles interdisziplinäres Palliativteam besteht aus einfühlsamen Fachleuten, die sich engagiert für die Unterstützung von Patienten in weit fortgeschrittenen Krankheitsphasen einsetzen. Jedes Mitglied unseres Teams bringt eine einzigartige Expertise und Empathie mit, um sicherzustellen, dass Sie und Ihre Familie die bestmögliche Betreuung erhalten.

Chefärztin des Fachgebiets ist Dr. med. Susanne Röder.

Chefärztin

Fachärztin Anästhesie
Palliativmedizin und Psychoonkologie

Weiterbildung

Weiterbildungsbefugte

Zeit (Monate)

WO

Palliativmedizin Dr. Röder 12 27 ZuWB

Fachärzte

Fachärztin

Anästhesie und Palliativmedizin

Fachärztin

Innere Medizin und Geriatrie

Stationsärztin

Palliativmedizin

Pflege

Stationsleitung

Palliativmedizin

Stellv. Stationsleitung

Palliativmedizin

Aufnahme und Aufenthalt

Die Palliativstation ist eine Abteilung des Krankenhauses St. Josef und befindet sich
in der ehemaligen Knüpfferklinik.

Adresse:
Neutorstr. 9/11
97421 Schweinfurt

Eine stationäre Einweisung setzt immer eine ärztliche Einweisung voraus. Die Symptome und Beschwerden sind ambulant nicht beherrschbar und erfordern eine stationäre Behandlung. Anfragen und Anmeldungen erfolgen über das Brückenpflegeteam. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen. Die Station kann keine Dauerbehandlung bzw. Dauerpflege bieten. Nach Besserung der Beschwerden wird eine Entlassung in die gewohnte Umgebung angestrebt.

Wir verfügen über 10 Einzelzimmer mit Sanitärbereich, Radio und TV, ein gemütliches Wohnzimmer mit Wintergarten, ein geräumiges Badezimmer, ein Appartement für Angehörige, ein Gesprächszimmer, einen Andachtsraum, sowie einen schattigen Patientengarten. Wir legen Wert auf eine wohnliche Atmosphäre.

Behandlungsspektrum

Die palliative Pflege arbeitet nach den Prinzipien von Palliative Care.

Sie versteht sich als qualifizierte, bedürfnisorientierte Pflege und Begleitung, die das individuelle Wohlbefinden fördern sowie Sicherheit und Geborgenheit in allen Stadien der Erkrankung wie auch Sterbens vermitteln will.

Dabei kann auf verschiedene bewährte pflegetherapeutische Konzepte zurückgegriffen werden.

  • Durch die Anwendung von Prinzipien der Kinästhetik kann trotz möglicher Symptome wie Schmerzen, Luftnot, Übelkeit eine möglichst schonende Bewegung ermöglicht werden.
  • Mit Anwendungen nach dem Konzept der Basalen Stimulation, zum Beispiel im Rahmen einer Übernahme der Körperpflege, kann die Körperwahrnehmung und das Wohlbefinden gefördert werden.
  • Zur Steigerung des Wohlbefindens und zur Linderung von Krankheitssymptomen können in der Pflege auch Ätherische Öle eingesetzt werden, sei es als reine Duftanwendung oder in Form von Einreibungen.
  • Chronische (Tumor-)Wunden sind sehr belastend: In enger Kooperation mit dem ärztlichen Dienst, wird die Wundversorgung bestmöglich optimiert. Hierbei steht im Team auch ein ICW®-zertifizierter pflegerischer Wundexperte zur Seite.

„Pallium“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet der „Mantel“. Wie ein Mantel umgibt die Palliativmedizin den schwerkranken Menschen durch eine ganzheitliche Betreuung. Es geht nicht nur um die Linderung von körperlichen Symptomen, sondern auch um die psychischen, sozialen, spirituellen Dinge, die den Patienten in dieser Phase seines Lebens beschäftigen.

Ein speziell ausgebildetes Team (Anita Hoffmann & Martina Ullrich)  betreut diese Patienten und deren Angehörigen. Dazu gehört seit 01. Oktober 2003 auch die Brückenpflege.

Das Brückenteam und seine Aufgaben

Vorbereitung der Aufnahme:

  • Erstkontakt mit Patienten und Angehörigen (telefonisch oder persönlich)
  • Erstbesuch zu Hause bei Bedarf
  • Auskunft über die Palliativstation
  • Koordination der Aufnahme

Vorbereitung der Entlassung:

  • Gespräche über Weiterversorgung nach der Entlassung
  • Vermittlung von ambulanten Pflege- und Hilfsdiensten
  • Organisation von Pflegehilfsmitteln
  • Hausbesuch vor Ort bei Bedarf
  • Vermittlung von Pflegeheimen oder Hospizen
  • Vermittlung von Hospizhelfern
  • Vermittlung von Selbsthilfegruppen

Vor- und nachstationäre Beratung zu folgenden Themen:

  • Pflegeeinstufung und Finanzierung der Pflege zu Hause
  • Behördenangelegenheiten
  • Patientenverfügungen, Vollmachten und Betreuungen
  • Schmerzen und andere Symptome
  • Hausbesuche bei Bedarf auch nach der Entlassung möglich

Öffentlichkeitsarbeit:

  • Vorträge
  • Führungen in der Palliativstation
  • Fortbildungseinheiten palliativer Pflege

Sie ist ein Baustein der ganzheitlichen Behandlung von schwerkranken Menschen.

Die Physiotherapie in der Palliativmedizin ist darauf ausgerichtet, das persönliche Wohlbefinden des Patienten zu verbessern und sein Ziel aufzugreifen und zu unterstützen.

Dabei stehen verschiedene Bewegungs-, Entspannungs- Atem- und Entstauungsmaßnahmen zur Verfügung.
Die Therapie wird immer wieder neu auf die momentane Belastungsfähigkeit des Patienten abgestimmt. Daher werden täglich multiprofessionell die aktuellen körperlichen und seelischen Bedürfnisse des Patienten geklärt und die Behandlung darauf ausgerichtet.

Der Behandlungserfolg in der palliativen Physiotherapie zeigt sich im Erhalt oder in der leichten Verbesserung der größtmöglichen Selbstständigkeit, sowie in der Linderung von belastenden körperlichen Symptomen. Dazu gehören Luftnot, Schmerz, Schwellung, Verstopfung, Kraftlosigkeit und Immobilität.

Die Behandlungsmöglichkeiten der Physiotherapie:

  • Atemtherapie: atemerleichernd, atemvertiefend, sekretlösend
  • Massagen von Armen, Beinen, Nacken und Rücken
  • Colonmassage: abführend
  • Reflexzonenmassage
  • Entspannungstechniken: kinästhetisches Bewegen und Bewegtwerden, Atmung, Körperwahrnehmung
  • Lagerung
  • Manuelle Lymphdrainage
  • Krankengymnastik: Kräftigungsübungen; passive und aktive Bewegung
  • Alltagstraining: Aufsetzen an die Bettkante, Sitzen, Aufstehen, Gehen, Erlernen von Kompensationsstrategien

Während eines Krankenhausaufenthalts werden menschliche Grenzen sichtbar und spürbar. Gedanken über die Krankheit und deren weiterer Verlauf machen sich breit und verändern die bisher vertraute Lebens- und Glaubensgeschichte.

Fragen tauchen auf: Wie geht es weiter? Was wird mich erwarten? Wer und was ist mir wichtig? Aber auch: Was habe ich schon alles geschafft?  Worüber kann ich froh sein, wofür bin ich dankbar? Was gibt mir Kraft und Mut?

Vielleicht findet sich erst jetzt Zeit, Mut oder Notwendigkeit, sich diese und andere Fragen zu stellen, darüber nachzudenken und mit jemandem darüber zu reden.

Zur Unterstützung der persönlichen Situation bestehen deshalb folgende Angebote:

Bitte beachten Sie: Es erfolgen keine unaufgeforderten Besuche! Besuche von einem Seelsorger finden statt, sofern Sie dies konkret selbst wünschen. Die Mitarbeiterinnen der Station geben Ihren Wunsch gerne an die Seelsorge weiter. Bitte geben Sie gegebenenfalls an, ob Sie Seelsorgende der evangelischen, katholischen Kirche oder eben Ihrer Glaubensgemeinschaft wünschen.

Evangelische Begleitung, Gebet, Segen oder Feier des Abendmahls ist auf Wunsch jederzeit möglich. Angehörige und Patienten wenden sich dazu an die Pflegekräfte, die Frau Pfarrerin Susanne Rosa oder ihre Vertretung verständigen. Auch der Pfarrer oder ein pastoraler Mitarbeiter Ihrer Gemeinde (aus Datenschutzgründen von Ihnen oder Ihren Angehörigen informiert) kommt sicher gerne zu einem Besuch.

Der Andachtsraum im 3. OG der Palliativstation steht den Patienten und Angehörigen zum Gebet, für Ruhe und zur Besinnung Tag und Nacht zur Verfügung.

Die Psychoonkologie bzw. psychosoziale Onkologie befasst sich mit den psychischen, sozialen und seelisch-spirituellen Aspekten einer Krebserkrankung. Sie beschäftigt sich mit der Entwicklung und dem Verlauf von Krebserkrankungen sowie mit den persönlichen, familiären und sozialen Prozessen bei der Krankheitsverarbeitung.

Der Krebspatient steht im Mittelpunkt und seine Angehörigen werden in die Begleitung miteinbezogen. Oftmals fühlen sich die Partner, Kinder und Eltern durch die veränderte Situation belastet, mitunter sogar stärker als der Patient selbst. Daher gibt es besondere Angebote nicht nur für Patienten sondern auch für Angehörige.

Konkrete Angebote auf der Palliativstation:

  • Psychosoziale Beratung und unterstützende Gespräche
  • Psychotherapeutische Interventionen und Maßnahmen
  • Vermittlung von Vorträgen und Seminaren, Gruppenangeboten und Kursen
  • Im Zentrum der Gespräche mit Patienten können folgende Fragen stehen:
  • Wie kann ich mit meiner Krankheit besser umgehen?
  • Was kann ich gegen mein Ängste und/ oder Depressionen tun?
  • Wie kann ich mir meine Lebensqualität möglichst gut erhalten?

Es ist ein Anliegen der künstlerisch-kreativen und achtsam-berührenden Begleitung, Palliativpatienten und ihre Angehörigen in der Krankheitsbewältigung und Trauerarbeit zu unterstützen.

Das Augenmerk ist auf die kreativen Potentiale, sowie die innere Kraft, den inneren Raum, oder den Atem des Erkrankten gerichtet.

Der Einstieg in diese Art von Therapie findet über ein Gespräch oder direkte Berührung –körperwahrnehmende Übungen statt. Patienten und Angehörige erfahren sich hierbei selbst, sind eingeladen bei sich anzukommen. Kunsttherapie/Atemtherapie – ein sensibler Prozess, ein erschaffener Raum, indem alles sein darf, was im Moment gefühlt und erlebt wird. Im Miteinander werden Selbstheilungskräfte aktiviert, Erinnerungen ausgedrückt, Emotionen gelebt, Ängste befreit, Erleichterung erlebt, Schmerzen vergessen, neue Kraft geschöpft. Kreative Prozesse wirken auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene.

Pinsel, Farben, Kreiden, Stifte, Knete, Steine, Murmeln, Faltpapier, Wachs, bieten Möglichkeiten zum Gestalten. Eine Affirmation oder ein Bild als Anstoß, um Bezug zum eigenen Leben, zu Wünschen oder den Liebsten zu nehmen. Einer Geschichte lauschen, Entspannung und Entlastung durch innere Bilder und Berührung zu erfahren, sind weiter Methoden der Kunst- und Atemtherapie

Im Fokus liegt eine angenehme und achtsame Begleitung im HIER und JETZT.

Das Angebot besteht Dienstag Nachmittag auf Anfrage über das Pflegepersonal

Musik begleitet das Leben, prägt die Wahrnehmung, löst Erinnerungen aus, weckt Sehnsüchte und Träume, regt an und entspannt. Musiktherapie ist Bewegung jenseits von „musikalisch“ oder „unmusikalisch“. Der Raum der Klänge steht allen offen, ob im Hören oder im aktiven Tun mit Instrument oder Stimme.

Im Vordergrund steht ein Umgang mit Musik, der den jeweiligen eigenen Bedürfnissen entspricht. Die Möglichkeiten sind vielfältig: Entspannungstechniken und Phantasiereisen lassen zur Ruhe kommen. Das hörende Erleben bekannter und unbekannter Klänge und Musikstücke hilft bei der Entdeckung wohltuender innerer Räume.

Beim freien Spiel auf einfachen Instrumenten wird eine
„Sprache ohne Worte“ gefunden. Gestalterisches Arbeiten zu Klängen, zum Beispiel mit Malkreiden, bringt die Kreativität in neuen Fluss. Musiktherapeutin: Frau Karen Anke Braun. Das Angebot besteht am Donnerstag Vormittag und auf Anfrage über das Pflegepersonal.

Als weiteres ergänzendes Therapieangebot versteht sich die tiergestützte Therapie. Der Logopäde Herr Kastner bietet sie mit seiner Hündin Enya auf der Palliativstation an.

Tiere schaffen oftmals einen schnelleren Zugang zu den Menschen und haben eine beruhigende Wirkung. Sie kommunizieren auf einer Ebene ohne Worte intuitiv mit ihrer Körpersprache und Lautgebung.

Der Kontakt kann dem Patienten körperlich gut tun und seelisch berühren. Erinnerungen werden wach, Entspannung tritt ein, Gespräche werden möglich.

Palliativmedizinischer Dienst (PMD)

Ziel ist es Menschen zu begleiten, die sich mit einer lebensverkürzenden Erkrankung zum ersten oder wiederholten Mal auseinandersetzen müssen. Oftmals leiden diese Patienten/innen unter Schmerzen und anderen Symptomen. Damit verbunden sind psychische, soziale oder spirituelle Sorgen, die sich auf die Lebensqualität auswirken. Genau hier setzt palliativmedizinische Betreuung an: eine schmerz- und symptomlindernde Therapie sowie ganzheitliche Begleitung soll die Lebensqualität verbessern und ein erfülltes, selbstbestimmtes sowie beschwerdearmes Leben bis zuletzt ermöglichen.

Ein multiprofessionelles Team begleitet die Patient/innen und deren Angehörige während des Aufenthaltes auf allen Stationen des Krankenhauses St Josef. Diese Unterstützung kann zu jedem Zeitpunkt einer Erkrankung sinnvoll sein, auch wenn noch eine krankheitsorientierte Behandlung, wie etwa eine Chemotherapie, notwendig ist.

Wichtige Voraussetzung ist eine frühzeitige Kontaktaufnahme durch das Behandlungsteam der Station und damit eine Vermittlung zu Patient/innen und Angehörigen. Die Begleitung erfolgt in enger Abstimmung mit den behandelnden Ärzt/innen und dem Pflegeteam vor Ort.

Die Mitarbeiterenden des PMD können immer dann unterstützen und beraten, wenn belastende körperliche, psychische, soziale oder spirituelle Beschwerden vorliegen, beispielsweise:

  • Schmerzen und Symptome wie Atemnot, Angst, Übelkeit, Erbrechen
  • Hilfe bei der Auseinandersetzung mit der Erkrankung
  • Unterstützung bei Entscheidungen zu Therapiezielen
  • Beratung bei der Erstellung einer Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht
  • Unterstützung bei der Organisation einer medizinischen und pflegerischen Betreuung zu Hause oder in einer stationären Einrichtung wie Hospiz oder Pflegeheim
  • Beratung zu Angeboten der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV)
  • Erhaltung und Wiedererlangung von Autonomie sowie Körpergefühl durch physiotherapeutische Maßnahmen
  • Unterstützende pflegerische Maßnahmen

Wir arbeiten als multiprofessionelles Team und bieten dem behandelnden Stationsteam unser Fachwissen, den Patient/innen und Angehörigen unsere Begleitung an. Unser Kernteam besteht aus Arzt, Pflegekraft, Sozialdienst und Physiotherapie sowie weiteren Therapeuten, die bei Bedarf hinzugezogen werden können.

In besonders schwierigen Situationen kann eine Übernahme des Patienten/ der Patientin auf die Palliativstation notwendig sein. Vor einer Verlegung wird der PMD eingeschaltet, um mit allen Beteiligten die Erwartungen an die Palliativstation zu klären und eine bestmögliche Fortführung der Betreuung zu ermöglichen.

Der PMD kann vom stationären Behandlungsteam angefordert werden. Bitte sprechen Sie mit dem behandelnden Stationsarzt.

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