
Künstlicher Gelenkersatz – Endoprothesen
Verschleißerkrankungen der großen Gelenke nehmen aufgrund der Altersentwicklung der Gesellschaft stetig zu. So entwickelte sich der künstliche Gelenkersatz mit einer Endoprothese heutzutage zu einem operativen Standardeingriff. In Deutschland, Österreich und der Schweiz werden jährlich über 190.000 Knie- und rund 230.000 Hüftgelenke mit einer Endoprothese (künstlichem Gelenkersatz) versorgt.
Im Krankenhaus St. Josef wurde bereits im Jahr 2013 ein EndoProthetikZentrum (EPZ) eingerichtet, das seitdem jedes Jahr zertifiziert wird (EndoCert). So ist eine hohe Ergebnisqualität bei den über 300 Gelenkersatzoperationen einschließlich der Wechseloperationen in unserem Krankenhaus gewährleistet. Die eingebauten Implantate werden im Endoprothesenregister (EPRD) registriert und können jederzeit patientenbezogen abgerufen werden.
Warum kann es überhaupt notwendig werden, ein Gelenk zu ersetzen?
Die häufigste Erkrankung ist die Arthrose, die infolge von jahrelanger Abnutzung, Fehl- oder Überbelastung, aber auch Entzündungen, Stoffwechselerkrankungen und Unfälle entstehen kann. Der Gelenkverschleiß führt zu einer Zerstörung des Gelenkes und somit zum Funktionsverlust. Andauernde Schmerzen und verminderte Bewegungsfähigkeit sind typische Beschwerden. Lebensqualität, Arbeitsfähigkeit und Selbstständigkeit können verloren gehen. Die Wiederherstellung von Alltags- und Sporttauglichkeit sowie Schmerzfreiheit und die damit verbundene Lebensqualität sind die Ziele eines künstlichen Gelenkersatzes.
Weitere Indikationen zur Endoprothese sind Frakturen des Oberschenkelhalses, des Oberarmkopfes sowie zunehmend auch des Knie- und Ellenbogengelenkes. Die Implantation einer Endoprothese kann hierbei entscheidend dazu betragen, Pflegebedürftigkeit zu verhindern und die zuvor gewohnte Mobilität auch im hohen Alter wieder zu erlangen.
Die hohe medizinische Versorgungsqualität unseres EPZ mit künstlichem Gelenkersatz oder Teilgelenkersatz bietet jedem Patienten eine auf seine Bedürfnisse abgestimmte operative Versorgung. Die Operationszahlen werden regelmäßig in unseren Qualitätsberichten und im BQS-Bericht veröffentlicht. Im Krankenhaus St. Josef werden seit über drei Jahrzehnten mit sehr gutem Erfolg künstliche Gelenke implantiert.
Wie sieht der Behandlungsablauf bei einem geplanten künstlichen Gelenkersatz aus?
Sie vereinbaren telefonisch oder persönlich einen Termin in unserer Sprechstunde. In einem Gespräch mit einem unserer Hauptoperateure des EPZ, der die Implantation der Endoprothesen durchführt, wird die für Sie am besten geeignete Operationsmethode ermittelt und besprochen. Bei entsprechender Notwendigkeit kann ein Termin für eine Operation vereinbart werden. Auch die Einholung einer Zweitmeinung (Beratung) ist so für Sie einfach möglich.
In Vorbereitung auf einen erfolgreichen Behandlungsverlauf, bei dem auch Sie als Patient einen wesentlichen Betrag leisten können, werden Sie zeitnah vor der Operation zu einem Informationstag in unsere sogenannte „Patientenschule“ eingeladen (keine verpflichtende Teilnahme). Sie erfahren so wichtige Details über ihre Erkrankung, die Operation, den stationären Ablauf im Krankenhaus und die ambulante oder stationäre Reha. Ferner werden unter physiotherapeutischer Anleitung Übungen mit Gehstützen gezeigt und eingeübt, die Ihnen die Mobilisierung und das Gehen nach der Operation erleichtern.
Zwei Tage vor der Operation werden Sie noch einmal zu einem Aufklärungsgespräch über die Narkose und die Operation einbestellt und etwaige offene Fragen beantwortet. Am Operationstag kommen Sie frühmorgens ins Krankenhaus und werden auch an diesem Tag operiert. Im Rahmen unseres ganzheitlichen Konzeptes „Fast Recovery“, einem „Rundumversorgungspaket“, bieten wir Ihnen postoperativ einen Weg zur raschen und schmerzarmen Genesung.
Hierbei erhalten Sie ein individuelles Training und Tipps für Ihren Alltag. Ebenso ist insbesondere auch für ältere Patienten eine geriatrische frührehabilitative Komplexbehandlung in Zusammenarbeit mit unserer Akutgeriatrie im Krankenhaus St. Josef als „Reha“ in unserem Haus möglich.
Im Anschluss an die Reha-Maßnahme vereinbaren Sie nochmals einen Termin zur Nachuntersuchung in unserer Sprechstunde. Wir möchten von Ihnen erfahren, wie das neue Gelenk Ihr Leben verändert hat und wie Sie den Behandlungserfolg bewerten.
Das Ärzte-Team unseres EndoProthetikZentrums (EPZ):
Von links:
Dr. Ahmad Jalal Rasuli (Hauptoperateur),
Dr. Kristin Wahl (Koordinatorin),
Dr. Stefan Nachbaur (Hauptoperateur),
Ganz rechts: Dr. Markus Hüller (Hauptoperateur)