Anita Neeb ist eine treue Seele. Seit 40 Jahren arbeitet sie im Krankenhaus St. Josef, allein 30 davon im Patientenfahrdienst. Eine wichtige Aufgabe. Denn Anita Neeb sorgt mit ihren Kollegen dafür, dass die Patienten von den acht Stationen des Krankenhauses zu Behandlungen, zu Untersuchungen, zum Röntgen gebracht und wieder abgeholt werden. „Ich möchte nicht wissen, wie viele Kilometer du gelaufen bist“, würdigte Personalleiterin Yvonne Riegel-Then die Jubilarin. „Ich bin bestimmt schon ein paar Mal um die Erde gerannt“, lautete die Antwort.
Für Ihre Treue zum Krankenhaus wurde Anita Neeb jetzt in einer kleinen Feierstunde geehrt – mit allem, was dazugehört, mit Geschenken und Dankesworten von der Krankenhausdirektion, von der Mitarbeitervertretung und der Ordensbeauftragten Schwester Lydia Wießler. Anita Neeb ließ es sich nicht nehmen und nannte auch einen Wunsch – mit Augenzwinkern: „Es gibt ja E-Bikes. Vielleicht kann ich mir ein paar elektrische Schuhe wünschen, damit ich im Alter durchkomme.“ Zwischen zehn und zwölf Kilometer schätzt die 58-Jährige, legt sie täglich im Krankenhaus zurück.
Deutlich ruhiger ist Anita Neeb in ihr Berufsleben gestartet. „Ich habe als Stationsmädchen angefangen, kochte Tee, kümmerte mich um die Blumen und reinigte Zimmer“, erzählt die gebürtige Schweinfurterin. Später, als Mutter, wechselte sie ihren Aufgabenbereich und reinigte halbtags die OP-Säle. Zudem absolvierte sie einen Schwesternhelferinnenkurs. „Eines Tages kam Schwester Adeline und fragte, ob wir nicht helfen können, die Patienten von den Stationen zu den Untersuchungen und Behandlungen zu bringen.“ Gesagt, getan. Und weil es gut war, was Anita Neeb und ihre Kolleginnen taten, entstand daraus der Patientenfahrdienst. „Anfangs waren wir zu dritt, heute sind wir sieben Männer und Frauen in der Abteilung.“
Ans Aufhören oder gar den Arbeitgeber zu wechseln, daran hat Anita Neeb nie gedacht. „Ich bin stolz, dass ich damals hierher kommen konnte.“ Denn das Krankenhaus spielte schon immer eine besondere Rolle in ihrem Leben. „Meine Oma hat hier in der Waschküche gearbeitet, meine Mutter war im OP tätig, mein Bruder hat in der Krankenhauskapelle geheiratet und meine Kinder sind hier im Josefs auf die Welt gekommen“, erzählt sie. „Es tät mir schon was fehlen“, gibt sie offen zu. Geprägt haben sie vor allem die Begegnungen mit den Ordensschwestern. „Wir haben uns auch privat getroffen“, erinnert sie sich.
Ihre Arbeit, die Patienten durchs Haus zu fahren, macht Anita Neeb selbst nach so langer Zeit noch immer Spaß. „Ich habe immer Kontakt mit Menschen. Es ist faszinierend, wie sie reagieren.“ Dank ihrer Berufserfahrung erkennt sie genau, wenn ein Patient nicht reden möchte, nicht gut drauf ist. „Aber ein kurzer Small-Talk ist immer drin!“ Was ihr sonst noch an ihrem Beruf gefällt: „Ich bin immer unterwegs“, sagt sie und verrät: „Ich laufe sogar morgens auf die Arbeit und mittags wieder nach Hause.“
Auf dem Foto sind abgebildet (v.l.): Personalleiterin Yvonne Riegel-Then, Pflegedirektor Stefan Werner, Jubilarin Anita Graf, MAV- Vorsitzender Klaus Riegler, Jubilarin Ingrid Prosch, stellvertretender Küchenleiter Jochen Ziegler, Jubilarin Anita Neeb, Krankenhausdirektor Norbert Jäger, Ordensbeauftragte Schwester Lydia Wießler und Verwaltungsleiter Erwin Göbel.